Gabriele Kohlisch

deutsche Rennrodlerin und Bobfahrerin; startete bis zur Wende für die DDR; im Rennrodeln Weltmeisterin 1990 und 1995, Vizeweltmeisterin 1987, 1991 und 1993, Vizeeuropameisterin 1996, Weltcupsiegerin 1994, DDR-Meisterin 1989, dt. Meisterin 1992, 1993 und 1995; später auch Bobsportlerin, u. a. 2000 erste Weltmeisterin im Frauen-Zweierbob

Erfolge/Funktion:

Rennrodel-Weltmeisterin 1990 und 1995

Rennrodel-Weltcupsiegerin 1994

Olympia-Sechste Rennrodeln 1992 und 1994

Bob-Weltmeisterin 2000

* 7. Dezember 1963 Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz)

Der Rennrodlerin Gabriele, kurz Gabi, Kohlisch aus Sachsen ist Einmaliges gelungen: Zweimal stieg sie in dieser Sportart zur Weltmeisterin auf und wurde nach dem Karriereende außerdem erste Weltmeisterin des Frauen-Bobsports. Kohlisch war eine der wenigen Leistungssportler(innen), die sich auch theoretisch mit ihrem Metier auseinandersetzten. Ihre Diplomarbeit hat die Sportlehrerin an der DHfK Leipzig zum Thema "Fehler-Folgeverhalten auf internationalen Bahnen" geschrieben. Manches Mal übertrieb sie die Tüftelei und gestand ein: "Der größte Feind bin ich eigentlich." Der stete Zweifel hat sie später nicht verlassen; sie übertrug ihn nach der Wende auch auf das politische System der vereinten Bundesrepublik. Offen sprach sie ihn aus, genauso ehrlich wie sie sich eingestand: "Sport ist eben nicht der Nabel der Welt" (SZ, 10.12.1990). Keine Olympiamedaille gewonnen zu haben, ärgerte sie auch später noch, doch dieses Manko ...